Griebel, Emma (1860-1939)

Geburt: 23.11.1860 in Horst Ehepartner: Fritz Peters
Hochzeit: 30.05.1883 in Altona Kinder: 3 Söhne und 2 Töchter
Tod: 22.05.1939 in Altona Beruf: Fröbel-Kindergärtnerin

 

Das ‚W48‘ aus schwarzem Bakelit mit schwerer Bodenstahlplatte und zwei Glockenschalen, die einen Höllenlärm machten. (Foto: gemeinfrei).

Emma Griebel ist meine Urgroßmutter. Alle anderen hier vorgestellten Personen sind mit ihr auf irgendeine Weise verwandtschaftlich verbunden und damit auch von mir ;-). Persönlich habe ich sie nicht mehr kennengelernt, aber ihren Sohn John, mein Großvater, stand uns beiden sehr nahe und ist mein Bindeglied in die Vergangenheit. Ich bin bei ihm aufgewachsen, lernte von ihm das Lesen, das Telefonieren und das Schreiben mit der mechanischen (!) Schreibmaschine. Das passierte alles bereits in den Jahren, bevor ich in die Schule kam. Ein Telefonat zu führen war nicht ganz so einfach wie heute. Die erste Hürde war der schwere Hörer, den ich von der Gabel heben musste, was für mich gar nicht so einfach war. Und auch das Drehen der Wählscheibe wollte geübt sein, nicht zu schnell, aber auch nicht mitten im Schwung absetzen, dann hatte man womöglich eine ganz falsche Nummer gewählt. Nicht vergessen sollte ich das Schachspiel, das ich heute noch schätze und dessen Spiellogik mir mein Großvater beibrachte. Nun aber zurück zu seiner Mutter, zu Emma Griebel.

Fritz Peters und Emma (eigenes Foto)

Vor der Hochzeit war Emma als Gouvernante in England beschäftigt. Auch ihr späterer Ehemann hatte in England (Manchester) studiert und es ist gut möglich, dass beide sich dort kennengelernt haben. Emma war als Erzieherin in einer englischen Familie tätig. – Ich wunderte mich stets über den Vornamen meines Großvaters, nämlich ‚John‘. Das ist sein einziger Taufname, nur diese in Deutschland unübliche Kurzform. Heute bin ich mir sicher, dass das mit dem Aufenthalt seiner Eltern in England begründet ist. Und eigentlich erklären sich dann auch die Taufnamen seiner Geschwister: Anna, Maria und Richard. Nur Otto passt nicht in die Reihe.

Ich kann mich nicht erinnern, dass über England jemals in der Familie gesprochen wurde. Ich habe jedenfalls erst vor wenigen Jahren aus alten Dokumenten erfahren, dass sowohl meine Urgroßmutter Emma Griebel als auch ihr Mann Fritz Peters, einige Jahre dort gelebt hatten. Mir war es stets ein Rätsel, warum ich mich auf der Insel so wohlfühle. Wann immer ich in London bin, bin ich glücklich. Es ist der einzige Ort, den ich kenne, an dem ich mich Zuhause fühle. Kann es sein, dass da eine Erinnerung unbewusst in mir weiterlebt?

Emma’s Nichte, Irmgard Leinert (meine Großtante), kann sich noch gut an sie erinnern. Sie hat sie als eine sehr starke Persönlichkeit in Erinnerung, mit einer robusten Gesundheit. „Emma bekam fast jedes Jahr ein Kind und war niemals krank“, so die kurze, aber prägnante Erinnerung.

 

Emma’s Taufe – 1861 in Horst (Holstein)

 

 

Interessant sind die Taufzeugen, also die ‘Gevattern’. Zunächst stellte sich mir die Frage, wer ‚Emma Griebel aus Hamburg‘ war? Es kann sich eigentlich nur um die Tochter von Carl Anton Theodor Griebel und Emma Henriette geb. Beyer handeln. Sie ist also die Cousine des Täuflings. Bei Juliane Griebel aus Warder dürfte es sich um die Ehefrau von Adolf Griebel handeln. Ihr Geburtsname war ‚Holt‘. Sie ist die Tante des Täuflings. Wer Anna Kühl ist, konnte ich bisher nicht klären. Sie wird zur Familie der Mutter gehören, die aus Horst stammt. Vielleicht auch eine Tante des Täuflings. – Die nachfolgende Übersicht zeigt die Verwandtschaft zwischen Emma und ihren beiden Taufpaten 1+2.

 

 

Die Vorfahren

Die Familie Griebel hat einen gut dokumentierten Stammbaum. Man war immer im norddeutschen Raum ansässig, auch wenn er für die meisten Generationen dänisches Staatsgebiet war. Die Stammväter waren in Dithmarschen zu Hause. Sie haben bekannte Namen, wie die Familien Bruhn, Johannsen oder Hennings. Der Stammbaum der Griebels ist der Wunschtraum jeden Genealogen. In jeder Generation finden sich Kirchenleute und Juristen, die als Verwaltungsbeamte dem dänischen König dienten. Über alle wurde Buch geführt, zu jedem lässt sich etwas finden und so konnte ich dem roten Faden, der die Generationen miteinander verbindet, leicht folgen. Außerdem sind die Dithmarscher Familien gründlich erforscht. Sobald man also bei der Familie Johannsen, Hennings, Bruhn oder gar Boye ankommt, ist man auf der sicheren Seite. Deren Stammbäume sind genauestens bekannt. 

Hier habe ich die direkten Vorfahren über 9 Generationen gelistet: